Im Test: Huawei P30 Lite
Huawei P30 Lite $('.magnificPopup').magnificPopup({
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}); Im März hat der Smartphone-Riese Huawei seine neue Flaggschiff-Serie in London vorgestellt – die P30-Serie, bestehend aus einer regulären und einer Pro-Version. Auf die Midrange-Auflage P30 Lite wartete man zu dem Zeitpunkt vergebens (in der Regel wurde diese von Huawei vorab vorgestellt, quasi als Amuse-Bouche). Dieses Mal reichten sie das Gerät nach, welches für 329 Franken im Midrange-Segment an den Start geht. Gleich zu Anfang eine positive Überraschung: Der Lieferumfang wird trotz des Preises nicht beschnitten. Ein schnell ladendes Netzteil, USB-C-Kabel und auch Kopfhörer (3,5 mm Klinke) wurden beigelegt. Und auch beim Design und der Haptik gab sich Huawei den Umständen entsprechend Mühe. Zwar wurde auf den Glasrücken der grossen Brüder verzichtet und auf Kunststoff gesetzt, dieser wurde aber beschichtet und fühlt sich dadurch trotzdem sehr hochwertig an. Plus: Das Gerät ist weniger anfällig auf Fingerabdrücke und mit 159 Gramm angenehm leicht. Die Front ist mit Corning Glass versehen und mit einem 6,15-Zoll-Display nur minimal kleiner als die anderen Geräte der Serie. Das Gerät gibt’s übrigens in mehreren freakigen Farben, unseres ist Blau-Violett – das mag man mögen oder nicht, ein Blickfang ist es allemal. Die Front ist mit einem dezenten Drop-Notch versehen, genau wie die beiden grösseren Modelle. Auf der Rückseite warten ein klassischer, eher klein geratener Fingerprint-Scanner und eine vertikal verlaufende dreifach Kamera mit verschiedenen Funktionen. Am Südpol gibt’s den USB-C-Anschluss zum Aufladen und einen klassischen Klinken-Port für das Musik- oder Podcast-Vergnügen. Zudem werden NFC und Bluetooth 4.2 unterstützt. Ein wenig mehr Midrange stellen wir bei den inneren Werten fest: Der hauseigene Prozessor Kirin 710 von letztem Jahr sowie 4 GB RAM stellen den Betrieb sicher. Dazu gibt es 128 GB Nutzspeicher. Bei gewöhnlichem Nutzungsverhalten fällt dies nicht so arg ins Gewicht, bei intensivem Gaming schon eher – Fortnite-Recken sollten sich hier also vorsehen. Auch ein wenig Hitzeentwicklung ist festzustellen. Wacker schlägt sich aber der auf dem Papier eher schwachbrüstige Akku: 3340 mAh lesen wir. Kontinuierlich Arbeiten bei mittlerer Belastung können wir aber fast 14 Stunden, ein starker Wert. Droht das nahe Aus, lässt sich das Schicksal zudem schnell abwenden: in 40 Minuten ist der Ladestand wieder bei 50 Prozent. Klassischer Batterie-Töter ist wie bei jedem Smartphone die Bildschirmhelligkeit. Das P30 Lite mit seinen verhältnismässig hohen 556 Candela pro Quadratmeter (gemessener Maximalwert) ist da logischerweise keine Ausnahme, macht das aber sehr gut. Auch die Auflösung von 2312×1080 Pixel und seinen 415 ppi kann sich sehen lassen. Im Midrange-Bereich fällt mir nur gerade das G7 von LG ein, dessen Werte und somit seine Bildschirmschärfe höher sind.
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Apropos scharf : Eine Dreifach-Kamera ist ein Novum in Huaweis Mittelklasse. Die rückseitig verbauten Cams setzen sich zusammen aus einer 48-Megapixel-Kamera, einem 8-MP-Weitwinkel und einem 2 Megapixel-Bokeh-Objektiv. Das Trio steht leicht vor und macht das Handy, auf der Rückseite liegend, etwas wackelig. Aber immerhin hängt es nicht an auf dem Weg in die Hosentasche. Die Kamera lieferte im Test durchaus ansprechende Bilder, allerdings nur bei ausreichender Beleuchtung. Fehlt es an Licht, baut die Kamera recht schnell ab. Auch eine Frage des Geschmacks: der Weichzeichner, der die Haut glättet und so künstlich schönt. Summa summarum ist die Kamera für den verlangten Betrag aber top. Wirkliche Einbussen verzeichnete mein Nervenkostüm eigentlich nur bei der Software. So sehr sich EMUI in den letzten Jahren verbessert hat, so wenig Verständnis bringe ich für doppelte Apps und Bloatware auf. Dies ist zum Beispiel bei der Google-Suite der Fall: Wieso muss es noch einen Huawei-Kalender nebst Google Calendar geben? Wozu eine Galerie, wenn Google Photos da ist? Ganz zu schweigen von Booking.com, Amazon und sonstigem vorinstalliertem Kram.
Fazit
An Huaweis Midrange-Gerät gibt’s wirklich wenig auszusetzen. Es ist klar, dass man für den Preis einige Kompromisse in Kauf nehmen muss. Kabelloses Laden entfällt, ebenso der Fingerprintscanner unter dem Glas. Insgesamt kriegt man aber viel Gutes für wenig Bares.
Hinweis: Gegenwärtig liegt Huawei mit den USA im Clinch – Google-Services auf Huawei-Phones stehen auf der Kippe. Huawei versichert allerdings, dass aktuelle Phones von dem Problem ausgenommen sind.
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