Wi-Fi 6: der neue WLAN-Standard von A bis Z
Seit Jahren werden die Wi-Fi-Standards überarbeitet und verbessert. Der Datendurchsatz steigt, die Verbindungen stabilisieren sich und Störungen durch andere Geräte werden weniger. Diese Wi-Fi-Normen laufen unter der Bezeichnung IEEE 802.11, gefolgt von einem Kürzel. Der aktuelle Standard hört auf die Bezeichnung 802.11ac und wird in Kürze durch 802.11ax abgelöst.
Ohne Buchstabensalat
Bild 1: Diese Symbole zeigen dem Nutzer, welcher Standard zum Einsatz kommt $('.magnificPopup').magnificPopup({
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}); Ausserdem ist dann Schluss mit unverständlichen Anhängseln. Stattdessen hat sich die zuständige Wi-Fi-Allianz ( wi-fi.org ) darauf verständigt, dass nur noch eine Nummer darauf hindeutet, welche Variante der Übertragung eingesetzt wird. 802.11ax heisst neu schlicht Wi-Fi 6. Der Vorgänger 802.11ac wird zu Wi-Fi 5 und 802.11n zu Wi-Fi 4, Bild 1. Die Faustregel ist entsprechend simpel: je höher die Zahl, desto besser.
Noch ältere Ausführungen werden nicht mehr durch ein Signet visualisiert, weil sie unterdessen belanglos sind. 802.11g heisst zwar neu Wi-Fi 3, aber der Standard wurde bereits 2003 etabliert. Selbst Wi-Fi 4 hat bereits zehn Jahre auf dem imaginären Buckel.
Bild 2: Die Zertifizierung wird durch das offizielle Logo untermauert $('.magnificPopup').magnificPopup({
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}); Die Protokolle sind weiterhin abwärtskompatibel. Wenn Sie einen Router mit Wi-Fi 6 kaufen, versteht er sich automatisch mit Wi-Fi 5 und Wi-Fi 4. Damit Sie auf den ersten Blick sehen, für welchen Standard ein Gerät zertifiziert ist, prangt auf der Schachtel oder auf dem Gerät ein geschütztes Logo, das etwa so aussieht wie in Bild 2 – allerdings kann das endgültige Design noch abweichen.
Diese Nummerierung wird auch auf den Displays der Geräte zu sehen sein. Dem Wi-Fi-Symbol wird eine Nummer hinzugefügt, die zeigt, wie modern Sie gerade unterwegs sind. Auch in der Liste mit den verfügbaren WLANs soll neben dem Namen eine Nummer den Standard zeigen, sodass Sie zuverlässig das Netz wählen können, das zu Ihrem Gerät passt. Wie dieses Symbol im Detail aussieht, bleibt den Herstellern überlassen.
Das kann Wi-Fi 6
Wie bei jedem neuen Wi-Fi-Standard stehen das Tempo und die Zuverlässigkeit der Verbindung im Vordergrund. Wi-Fi 5 wurde bereits im Dezember 2013 verabschiedet; zu jener Zeit waren Videostreams in 4K noch Zukunftsmusik und 50 GB grosse Spiele wurden ausschliesslich auf schillernden Scheiben gekauft. Heute gelten solche Datenmengen als normal und sollten von jedem modernen Haushalt gestemmt werden.
Wi-Fi 6 wird technische Flaschenhälse weiten und bis zu 30 Prozent schneller sein. Im 5-GHz-Netz lassen sich bis zu 1200 Mbit pro Sekunde und Antenne übertragen, also etwa 150 MB. Im 2,4-GHz-Netz sind 287 Mbit pro Sekunde oder etwa 35 MB möglich. In Wohnungen und Einfamilienhäusern sind 5-GHz-Netze meistens keine Herausforderung, sodass ein Router mit vier Antennen unter besten Bedingungen 600 MB pro Sekunde durch den Äther schaufelt.
Auf den ersten Blick stellt sich vielleicht die Sinnfrage, denn kaum ein privater Internetanschluss schafft 600 MB pro Sekunde. Allerdings profitiert auch die interne Vernetzung, wenn Daten vom Notebook auf den Netzwerkspeicher (NAS) kopiert werden oder mehrere Personen gleichzeitig den neusten Spiele-Blockbuster bei Steam herunterladen. Wi-Fi 6 erhöht auch die Reichweite. Ausserdem bedient ein Router mehr Geräte gleichzeitig – das ist für Hotels genauso wichtig wie für Einkaufszentren, Schulen oder Firmen.
Verfügbare Geräte
Endgeräte, die Wi-Fi 6 unterstützen, sollten dieses Jahr auf breiter Front ihren Einstand geben. Bestehende Geräte bleiben kompatibel. In jedem Fall brauchen Sie einen Router, der 802.11ax oder eben Wi-Fi 6 unterstützt – und die gibt es bereits heute zu kaufen, wie zum Beispiel den Netgear RAX80 Nighthawk (gesehen bei brack.ch für 329 Franken), Bild 3.
Bild 3: Der Netgear RAX80 Nighthawk zählt zu den kompatiblen Routern $('.magnificPopup').magnificPopup({
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Wi-Fi 6 wird die Smartphones im Sturm erobern und spätestens nächstes Jahr in besseren Geräten Standard sein, so wie im Samsung Galaxy S10, das sich schon heute damit versteht. Bis der ganze Gerätepark auf Wi-Fi 6 eingeschworen ist, werden noch einige Jahre vergehen. Das sollte Sie nicht davon abhalten, bei neuer Hardware darauf zu achten.
Hintergrund: Wi-Fi oder WLAN?
Die Begriffe Wi-Fi und WLAN sind in unserem Sprachgebrauch fast austauschbar – oder zumindest scheint es so. Wenn Sie jedoch gerne Erbsen zählen, gilt es sehr wohl, einen Unterschied zu beachten.
Wi-Fi (sprich: Wai-Fai) steht für Wireless Fidelity und lehnt sich damit vermutlich an den Begriff Hi-Fi an (für High Fidelity, hohe Klangtreue – aber bewiesen ist das nicht). Es steht ausserdem für die Zertifizierung durch die Wi-Fi-Allianz; sie achtet darauf, dass der IEEE-802.11-Standard eingehalten wird. So müssten Sie beim Kauf eines Druckers streng genommen die Frage stellen: «Ist dieses Gerät Wi-Fi-zertifiziert?» Ein kurzer Ausflug durch Ihr Gedächtnis wird bestätigen, dass niemand so gestelzte Fragen stellt, sondern jeweils fragt: «Ist der Drucker WLAN-fähig?»
WLAN steht generell für ein Wireless Local Area Network, also für ein kabelloses lokales Netzwerk, wie Sie es bei sich zu Hause eingerichtet haben. Dieser Begriff hat sich bei uns fast überall gegen Wi-Fi durchgesetzt («Wie lautet das Kennwort fürs WLAN?»). Trotz seiner englischen Wurzeln wird das Akronym WLAN im Ausland kaum verwendet und höchstens mit einer hochgezogenen Braue quittiert. Wenn Sie also am Empfang des Hotels nach dem Kennwort fragen, verwenden Sie stattdessen den Ausdruck Wi-Fi.
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