Im Test: Samsung Galaxy S21 Ultra
Im vergangenen Jahr durfte PCtipp – als der Virus südlich unseres Landes schon an die Pforte klopfte – noch nach München an den Launch des Galaxy S20. Unser Verdikt zum damaligen Flaggschiff finden Sie hier . Heuer haben die Südkoreaner Modellpflege betrieben – überall dort, wo das S20 Ultra noch Schwächen hatte, wurde nachgebessert – oder dies zumindest versucht. Auf jeden Fall neu: Auch Samsung besinnt sich auf die Umwelt und die Vermeidung unnötigen Elektroschrotts und spart sich deshalb sowohl Kopfhörer als auch Netzteil im Lieferumfang des nicht eben kostengünstigen Galaxy S21 Ultra. Mit dabei ist aber ein USB-C-Kabel – aber auch kabellos kann aufgeladen werden.
Obschon die Kamera funktionell und in Sachen Specs nicht «entschlackt» wurde, fühlt sich das S21 Ultra weit weniger klobig und schwer an als noch sein Vorgänger S20 Ultra. Tatsächlich stehen auch die 4 Linsen auf der Rückseite des Geräts nicht so arg raus, wie das beim S20 Ultra oder bei anderen Geräten der Fall war.
Ein Blick aufs Datenblatt bestätigt diesen Eindruck. Gegenüber seinem Vorgänger ist das S21 Ultra 4 Millimeter weniger dick und ganze 1,8 Zentimeter weniger gross. Erstaunlicherweise sei es 7 Gramm schwerer, was aber kaum ins Gewicht fällt.
Quelle: Samsung $('.magnificPopup').magnificPopup({
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}); Ein weiterer grosser Unterschied – die Beschaffenheit der Rückseite. Diese weist eine matte Glas-Legierung auf, die sehr angenehm in der Hand liegt und auch öligen, schwitzigen Händen widersteht. Zudem ist das Material fingerabdruckabweisend. Es erinnert etwas an die Rückseite des Huawei P40 Pro. Zudem hat sich Samsung für eine spezielle Farbserie entschieden. Unser Testgerät ist in tiefes Schwarz gehüllt und hat einen sehr eleganten Touch. Schön auch, dass sich das Kamera-Array farblich völlig einfügt – dies macht das Gerät stromlinienförmiger. Auch das Branding ist in Schwarz gehalten und ist mit leicht geprägten Buchstaben befühlbar – dennoch sehr dezent. Ansonsten gibt es ein dezentes Punch Hole in der Mitte des oberen Bildschirmrandes sowie zwei Buttons auf der rechten Seite – für die Lautstärkeregelung, als Anschaltknopf und – was denn sonst – für Bixby, so er denn eingerichtet wird.
Die Hardware ist schnell abgefrühstückt: Die CPU kommt trotz Fanprotesten mit einem Exynos- und nicht mit einem Snapdragon-Chip. Allerdings hat sich Samsung ins Zeug gelegt und den Chip des auf 2,9 GHz getakteten Exynos 2100 im 5-Nm-Verfahren gefertigt. Dazu kommen 12 GB RAM und 256 GB Speicher. Es gibt natürlich auch noch die 512 GB-Version – da bin ich dann aber eher der Typ Cloud und käme wohl auch mit 128 GB gut zurande.
Display
Samsung war und ist der Bildschirm-König und produziert bekanntlich auch für Dritte. Speziell im AMOLED-Bereich sind die Südkoreaner einer der Spitzenreiter. Das S21 Ultra ist da keine Ausnahme. Das WQHD-Display ist 6,8 Zoll gross und hat eine adaptive Bildwiederholrate. Diese bewegt sich zwischen 10 und 120 Hertz – je nach Bedarf und Ladestand. Die Auflösung beträgt 3200×1440 Pixel. Darüber hinaus haben wir einen Helligkeitsmaximalwert von 1500 Nits – darauf wäre jeder Fernseher stolz. Im Alltag fallen die Wechsel dieser Frequenzen nicht auf und schonen den Akku. Wobei ich – vor allem zu Beginn – auch einfach mal bei voller Auflösung und 120 Hertz durch die Menüs gescrollt bin (ja, das geht jetzt!). Die maximale Helligkeit trotzte jedem der (zugegebenermassen seltenen) Sonnentage.
Zudem hat Samsung offenbar an seinem unterglasten Fingerabdruck-Sensor geschraubt. Die Technologie – das Ultrasonic – ist zwar gleich geblieben, aber es ist entscheidend schneller, grösser und präziser geworden. Langes Warten und x Fehleingaben (etwa wie beim Note 10…) haben sich nicht ergeben.
Kamera
Bei der Kamera geht Samsung wieder in die Vollen: Vier Linsen auf der Rückseite und seine 40-MP-Kamera auf der Front. Auf Letztere ist Samsung besonders stolz – Videos in 4K und 60 fps sind damit möglich – übrigens auch bei allen Back-End-Kameras. Diese teilen sich wie folgt auf: Eine Ultraweitwinkelkamera (120 Grad) mit 12 MP, die «grosse» Wide-Cam mit 108 MP und nicht zuletzt ein Dual-tele-Zoom-Linsensystem – zwei Linsen, eine mit 3fach- und eine mit 10fach- rein optischem Zoom mit je 10 Megapixel. Zusätzlich zu den beiden Festbrennweiten kann per Digitalzoom eine Zwischenstufe eingestellt werden. Auch der hundertfache Space-Zoom ist wieder am Start und hat sich seit dem letzten Jahr etwas verbessert. Aber mehr als damit zu protzen wird’s dem stolzen S21-Ultra-Besitzer kaum bringen. Die Hauptkamera beinhaltet LED-Blitz, optischen Bildstabilisator, einen soliden Autofokus und sogar 8K-Videos bei 24 Frames pro Sekunde maximal.
Die ersten Schnappschüsse bei gutem Licht zeigten sich scharf und mit wenig Rauschen. Auch bei den Bildern mit drei- respektive zehnfachem Zoom hielt sich das Bildrauschen in akzeptablen Grenzen. Der neue Nachtmodus sorgt vor allem bei der Hauptkamera für Freude: Schärfe und Weissabgleich kommen dem Level von Handy-Cam-König Huawei nun auf die Spur. Beim Zoomen wird der Nachtmodus aber schnell rauschig und unscharf. Bei der Selfie-Cam gefallen mir zudem die künstlichen Bokeh-Aufnahmen, während die AR-Funktionen mehr zum Quatschmachen taugen.
In Sachen Videos hat sich Samsung ins Zeug gelegt: 4K und 60 fps, eine gut funktionierende Bildstabilisation und Schwenks, die nicht wie früher an Achterbahnfahrten erinnern – selbst wenn man auf einer Achterbahn sitzt. Oder auf einem Microscooter fährt.
Ein «Schmankerl» zum Schluss ist dazu noch der Regie-Modus: Gleichzeitig können Front- und Rückkameras eingesetzt werden und beide Anzeigen werden eingeblendet, sodass man stets live sieht, was die beiden Kameras gerade einfangen. Ein Traum für die Fraktion Tiktok, Insta-Reels oder sonstige Streamer.
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